Der Border Collie
Das Hüten des Border Collies unterscheidet sich wesentlich von der Arbeit von Hirten-/Herdenhunden, deren Aufgabe es zumeist ist, eine Herde von Schafen und Lämmern durch Furchelaufen auf einer bestimmten Weide zu halten, den Rand links und rechts der Herde beim Umtreiben zu begrenzen und/oder diese zu beschützen.
Border Collies sind Spezialisten und eignen sich im Speziellen hervorragend für das Suchen und ruhige Zusammentreiben von Beispielsweise von verstreuten Schafen in unübersichtlichem Gelände, das Einpferchen, das präzise Umtreiben und Abtrennen von einzelnen Tieren oder kleineren Gruppen.
Der dem Border Collie angeborene Instinkt lässt sie überwiegend selbstständig auf das Verhalten dieser Tiere reagieren, dabei sind sie aber dennoch leicht und präzise lenkbar, auch über sehr weite Distanzen, was einfach nur beeindruckend ist.
Ihr Arbeitseinsatz beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Arbeit an Schafen, sie werden auch an Rindern, Schweinen, Ziegen, Geflügel und sogar bei Damwild eingesetzt.
Border Collies erleichtern nicht nur die Arbeit, mit ihnen kann man auch mit deutlich weniger Personaleinsatz einen immer größeren Viehbestand bewältigen.
Die Anzahl der arbeitenden Border Collies in der Landwirtschaft steigt stetig.
Geschichtlich findet man Hüte-/Herdenhunde schon recht lange. Die erste schriftliche Überlieferung über die Arbeitsweise des modernen
Border Collies geht auf John Caius, Leibarzt von Königin Elisabeth I., zurück. Sie ist in seinem Buch "Of Englishe Dogges", geschrieben im Jahre 1576,
zu finden. Freudig und bewundernd beschreibt er über die Hilfe und Erleichterung, die ein Hund einem Schäfer zu bieten hat.
Über aussergewöhnliche Hütefähigkeiten verfügte der Stammvater des heutigen Border Collies "Old Hemp" (1893-1901), welcher daher auch zum bedeutensten Zuchtrüden seiner Rasse wurde.
Die Herkunft des Rassenamen Border Collie geht zum Einen auf die geographische Herkunft, im englisch - schottischen Grenzland (Border) zurück und wird seit 1910 verwendet. Zum Anderen bedeutet "Collie" soviel wie nützlich oder nützliches Ding.
Für die Züchtervereinigung International Sheepdog Society (ISDS) zählt einzig und alleine die Arbeitsleistung des hütenden Border Collies und daher exisitiert seitens des ISDS bis dato auch kein Rassestandard für selbige; entsprechend wird aber ein Register der arbeitenden Hütehunde geführt. Die ersten Sheepdog Trials/Hütewettbewerbe fanden 1873 statt. Die Regeln für diese Prüfungen entstanden später und man findet sie heute in vielen Ländern, u.a. auch in Deutschland.
In Deutschland gibt es den Border Collie seit den 1970er Jahren und wurde vom FCI im Jahr 1976 anerkannt. Im Zuchtbuch des Clubs für Britische Hütehunde wurde der erste Border Collie 1978 eingetragen.
In USA wurden die ersten Border Collies um 1890 eingeführt, erste grosse Beachtung bekam der Border Collie bei den Ranchern durch den Rüden "Spot 308", Supreme International Champion of 1923 in England, der noch im gleichen Jahr von seinem neuen Besitzer, einem schottischen Schäfer namens Sam Stoddard, in die USA verbracht wurde.
Sein besonderes Talent die Hütearbeit zu verrichten sprach sich auch hier wie ein Lauffeuer herum, ebenso die Tatsache, dass er nicht nur ein Pfötchen für Schafe, sondern auch für Rinder hatte. So wurde Stoddard der vielleicht wichtigste Border Collie Züchter in den USA.
In Nordamerika wird der Border Collie auf Ranches mit teils grossen Rinderbestand eingesetzt, so dass der American Border Collie sich inzwischen als Rinderspezialist bezeichnen lassen darf. Bis zur offiziellen Anerkennung dauerte es auf dem amerikanischen Kontinent ein wenig länger.
Mit der Gründung der American Border Collie Associtation im Jahr 1983 war der erste Grundstein für die Arbeitslinien gelegt.
Der American Kennel Club hat den Border Collie erst im Jahr 1995 anerkannt, die Zuchtbücher sind hier getrennt: jeweils für Arbeits-und Showlinien.
http://americanbordercollie.org/